Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft.
Denn er ist mein Fels, meine Hilfe,
mein Schutz, dass ich gewiss nicht wanken werde.
Bei Gott ist mein Heil und meine Ehre,
der Fels meiner Stärke,
meine Zuversicht ist bei Gott.
Hoffet auf ihn allezeit, liebe Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus;
Gott ist unsere Zuversicht.
Psalm 62,2-8
Foto: Albrecht Fietz
Liebe Leserinnen und Leser,
heute hätten wir wieder eine Passionsandacht gefeiert. Da dies in der Kapelle nicht möglich ist, schicken wir Ihnen unsere Gedanken nach Hause.
Diesmal lautet die Überschrift von Mittwoch bis Dienstag: Meine Zuversicht ist bei Gott.
Das ist tröstlicher als die letzte Woche. Und es scheint auch diese Tage zu passen. Waren wir in den letzten Tagen sind doch alle sehr angespannt gewesen. So manche nervöse Sätze kamen über die Lippen. Und nun, so scheint es, kehrt langsam ‚Routine‘ ein. Das Neue wird alltäglicher. Die Vorsichtsmaßnahmen sind klarer. Der Abstand zu einander schon eingeübter. Viele haben die Sonne genossen, manche draßen, manche vom Fenster aus.
Vor Kurzem erzählte eine Frau, die nicht mehr ihr Haus verlässt, dass sie doch trotz allem zufrieden ist: Mir geht es gut. Ich sehe hinaus in den weiten Himmel. Telefoniere. Ich habe keine Angst. Mir geht es doch gut.
Das wünschen wir allen: dass es uns trotz der Einschränkungen gut geht! Dass wir unsere Fröhlichkeit nicht verlieren. Unsere Zuversicht behalten.
Allen, die sich dem anschließen wollen, kann das Gedicht von Hanns Dieter Hüsch, dem wunderbaren Schriftsteller und Kabarettisten, eine unbeschwerte Freude in das Zimmer bringen:
Was macht, dass ich so fröhlich bin
In meinem kleinen Reich
Ich sing und tanze her und hin
Vom Kindbett bis zur Leich
Was macht dass ich so furchtlos bin
an vielen dunklen Tagen
Es kommt ein Geist in meinen Sinn
Will mich durchs Leben tragen
Was macht dass ich so unbeschwert
Und mich kein Trübsinn hält
Weil mich mein Gott das Lachen lehrt
Wohl über alle Welt
Bleiben Sie behütet und getragen von Gottes Liebe.
Ihre Pfarrerinnen
Karin Singha-Gnauck und Nora Rämer